Simple Smart Buildings

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Nachtlüftung

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Mit der Veränderung des globalen Klimas wandeln sich auch globale gesellschaftliche Werte. Nach dem berühmten Ausspruch Albert Einsteins, dass Probleme nicht mit den Strategien gelöst werden können, die genau zu diesen Problemen geführt haben, wird sich früher oder später die Erkenntnis durchsetzen, dass im Bereich der Gebäudekühlung nicht mit hochtechnisierten, energieintensiven Kühlsystemen der globalen Erwärmung nachhaltig entgegengewirkt werden kann. Die Klimakrise als Ausdruck eines unbesonnenen Umgangs mit (fossiler) Energie ist in unserem Alltag angekommen. Auf dem Land führen Extremwetterereignisse und Schädlingsbefall zu enormen Schäden in der Land- und Forstwirtschaft. In der Stadt leidet die Bevölkerung unter der zunehmenden Hitze. Wenig bekannt ist jedoch, dass die sogenannte "urbane Wärmeinselbildung" - der Temperaturanstieg im Stadtkern - etwa doppelt so schnell zunimmt wie die der Erderwärmung geschuldete steigende Monatsmitteltemperatur. Verursacher dafür sind neben dem Verkehr u.a. auch die vermeintlichen "Lösungen" gegen die Hitze: Klimageräte. Der forcierte Ausbau von Dachböden und falsches Komfortverständnis in Büros und Geschäften haben seit ca. 1990 zu einer progressiven Zunahme von Kühlaggregaten geführt. Die nach dem Prinzip eines Kühlschranks arbeitenden Wärmetauscher entziehen der Raumluft Wärme, die sie an die Außenluft abgeben. In Singapur etwa steigt die Lufttemperatur am Abend (!) an, wenn alle nach Hause kommen und ihre Klimageräte einschalten. In wenigen Jahren wird der Betrieb energieintensiver Kühlsysteme als "unmoralisch" gelten; diese müssen dann (so wie aktuell Ölheizungen) stillgelegt werden. So stellt sich heute schon die Frage nach ressourcenschonenden, alternativen Strategien zur Gebäudekühlung. Es ist empirisch belegt, dass mit einfachen Änderungen des Nutzer*innenverhaltens spürbare Effekte erreicht werden können. Ausschlaggebend für die bauphysikalische Wirksamkeit ist dabei die Wärmediffusivität der Gebäudehülle.


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Über diesen Podcast

Simple Smart Buildings steht für Gebäude die einfach und dauerhaft gebaut sind. Für die Generationen vor uns war es ganz normal mit einfachen Mitteln dauerhafte Gebäude zu errichten. Diese Art zu bauen hat sich über Jahrhunderte bewährt und wir können daraus lernen. In den verschiedenen Regionen entwickelten sich aus lokal vorhandenen Baustoffen resiliente Baukonstruktionen und Gebäudetypen, welche Jahrhunderte überdauert haben und gerade deshalb immer noch eine hohe Nutzungsqualität bieten. Dieser Podcast erzählt von Möglichkeiten einfach gut zu bauen.

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von und mit Friedrich Idam und Günther Kain

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